Wir möchten nochmals an die Übertragung des Hauptverhandlungstages des
in Berlin stattfindenden Bankentribunals am 10.4.2010, von 9:30 bis ca. 18:00 Uhr,
auf den Kiliansplatz in Heilbronn erinnern und dazu animieren bei uns vorbeizuschauen.

Wir haben auch die Bundestagsabgeordneten Juratovic, Link, Strobl, Gienger,
Leibrecht und Pitterle mit nachstehendem Text eingeladen, uns an unserem Stand
zu besuchen. Der Text entspricht auch - bis auf den 2. Absatz - dem an
verschiedene Zeitungen und Radiosender gesandten Presseinformation.

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Ihre Attac-Gruppe der Region Heilbronn

www.attac-heilbronn.de
 
 
 

Sehr geehrter Herr .....,

das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat am
18.3.2010 Anklage gegen zentrale Akteure der
Finanzkrise erhoben und sie aufgefordert, sich vom
9. bis 11. April einem zivilgesellschaftlichen
Bankentribunal in der Berliner Volksbühne zu
stellen. Den Hauptverhandlungstag überträgt die
Attac-Regionalgruppe am 10. April von 9:30
bis ca. 18:00 Uhr, auf  den Heilbronner Kiliansplatz.

Die Veranstaltung fällt in die sitzungsfreie Zeit
des Bundestages und wir möchten Sie dazu einladen,
uns an unserem Stand zu besuchen. Ein Themenkreis
der Beweisaufnahme befasst sich mit der Entmachtung
des Bundestages durch das SoFFin-Gesetz, der organi-
sierten Geheimhaltung und Täuschung von Bundestag
und Öffentlichkeit.

Vorgeladen sind Prominente aus Politik und Wirt-
schaft, unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel
und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank,
Josef  Ackermann. Merkel wird in ihrer Rolle als
verantwortliche Regierungschefin der großen Koali-
tion und der jetzigen Regierung angeklagt .

Ein Tribunal wird die Hintergründe der Finanzkrise
beleuchten, Verantwortliche benennen und untersu-
chen, welche Rolle Regierungen und Banken bei der
sich abzeichnenden Verschärfung der Krise spielen.

Warum ein Bankentribunal?
Wer als Beschäftigte 1,13 Euro von zwei Pfandbons
hinterzieht, wird entlassen und bekommt vom Arbeits-
gericht bestätigt: Vertrauensbruch rechtfertigt fristlose
Kündigung. Wer aber in einer Bank Milliarden ver-
zockt und ganze Länder in den Ruin treibt, wird mit
Steuergeld gerettet, bekommt großzügige Abfindungen
und Bonuszahlungen noch hinterher. Tatsächlich zer-
stört die Politik der Banken und die Bankenkrise welt-
weit ökonomische Lebensgrundlagen. â??Die Banken-
rettung unterhöhlt die Demokratie in einer neuen,
dramatischen Qualität. Und alle Beteiligten, aus
Politik und Bankwesen, unterlassen es konsequent,
die Ursachen der Krise in Angriff zu nehmen und
künftige Wiederholungen auszuschließen,â?? beklagt
Christoph Köble von der Attac-Regionalgruppe.

Es gibt aber kein Gericht und keine gesellschaftliche
Instanz, die die Verantwortlichen dafür zur Rechen-
schaft ziehen würde. Die oben genannten Tatbestände
sind zum größten Teil noch nicht einmal erfassbar
mit dem deutschen Strafrecht oder dem Bürgerlichen
Gesetzbuch. Wo Strafrecht und Zivilrecht nicht
weiterhelfen, wird nun ein â??Zivilgesellschaftspro-
zessâ?? organisiert: ein Tribunal mit RichterInnen,
AngklägerInnen, VerteidigerInnen und zahlreichen
ZeugInnen und GutachterInnen. Mit dem Tribunal
wird  ein Ort geschaffen, wo wütende, betroffene
und besorgte Menschen sich mit den systemischen
Ursachen und der persönlichen Verantwortung
einzelner Akteure auseinandersetzen und gemein-
sam nach Auswegen suchen können."
 

Zusätzliche Hintergrundinformationen sind unter
folgendem Link zu finden:

http://www.attac.de/aktuell/krisen/bankentribunal/hintergrund/