Antikriegstag 2017, 1. September 2017, Heilbronn
Silke Ortwein, Vorsitzende DGB Stadt- und Kreisverband Heilbronn

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,

Das große Karthago führte drei Kriege.
Nach dem ersten war es noch mächtig.
Nach dem zweiten war es noch bewohnbar.
Nach dem dritten war es nicht mehr zu finden.
(Berthold Brecht)

Ich darf Sie / ich darf Euch alle mit diesem Brecht-Zitat ganz herzlich hier in Heilbronn zur Gedenkstunde anlässlich des heutigen Antikriegstages im Namen der Friedensbewegung Heilbronn und des DGB Stadt- Kreisverbandes Heilbronn begrüßen. Ich verzichte auf namentliche Begrüßungen – freue mich aber, dass viele aktive Menschen aus der Politik und Gesellschaft heute an unserer Gedenkstunde teilnehmen.

Ich habe mir überlegt ob ich im Zitat-Satz einfach Karthago durch ein beliebiges Land dieser Welt ersetzen darf ohne Bertold Brecht zu „verbiegen“ …. und zu welchem Ergebnis ist dann komme, wenn ich andere Länder einsetze: Nordkorea, USA, Deutschland… - ich sag mal - erschreckende Gedanken – erschreckende Realitäten.…

Seit nunmehr 60 Jahren begehen wir den Antikriegstag als Tag des Erinnerns und des Mahnens. Europaweit forderte der Vernichtungskrieg, der am 1. Sep. 1939 mit dem Überfall Nazi Deutschlands auf Polen begann, 60 Millionen Tote!
Wir sind sicher: das unermessliche Leid und das Grauen, welche die beiden Vernichtungskriege und die Schreckensherrschaft der Nazis über die Menschen brachten, dürfen sich niemals wiederholen.

Ich habe manchmal den Eindruck, dass die Politisch Verantwortlichen nur an Waffengewalt denken, wenn Sie sich zur Beendigung der Kriege Gedanken machen… Aber ist Frieden schaffen nicht, wie wirs früher schon formulierten,  eine Sache ohne Waffen?
Nie wurde je ein Krieg beendet, weil Raketen, Bomben, Waffen eingesetzt wurden.
Der Widerstand gegen die Militärmesse für welche 2018 die Messe Stuttgart wohl bereits die Räume vermietet hat, ist daher sinnvoll und nötig. Denn die Bestimmung jeglicher Waffen ist die Schädigung bzw. das Töten von Menschen. Wer sich im Widerstand gegen die Militärmesse einbringen möchte findet dazu mehr Infos auf der homepage von „Ohne Rüstung leben“.

Ich bin überzeugt, dass wir viel mehr Anstrengungen unternehmen müssen, das friedliche Zusammenleben von Menschen zu trainieren und zu lernen.

Denn Frieden beginnt – so meine Überzeugung immer zwischen Menschen – im Dialog – im Ausräumen von Hindernissen und Missverständnissen.

Weil das so ist, weil Frieden auch immer derer bedarf, die ihn leben bin ich froh, dass heute wieder so viele hier her gekommen sind um ein Zeichen zu setzen:
Wir alle stehen in der Verantwortung, den Schwur von Buchenwald Realität werden zu lassen: Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!

Vielen Dank!
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Nun wird Bernhard Löffler – Regionsgeschäftsführer des DGB Nordwürttemberg  zu uns sprechen.
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Wir gehen jetzt in die Ehrenhalle, wo wir nach dem Musikstück einen Kranz im Gedenken an die Opfer von Verfolgung, Krieg und Gewalt niederlegen werden.
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Wir wollen nun gemeinsam schweigend der Opfer von Krieg und Gewalt und des Naziterrors zu gedenken.
Ich danke Ihnen!
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Nun singen wir gemeinsam das Moorsoldatenlied und danach gehen wir gedenkend in der Stille auseinander..

(es gilt das gesprochene Wort)